100V-Technik

Es gibt sie noch, die fast schon historische „100V-Technik“ 😉

Das Prinzip ist ja eigentlich gar nicht blöd…
Ein Leistungssignal wird hoch transformiert auf ca. 100V und kann dann mit sehr geringen Verlusten über sehr dünne Leitungen (Stichwort „Klingeldraht“) über weite Strecken transportiert werden. P = U x I. Hohe Spannung U heißt bei gleicher Leistung P es fließt ein niedriger Strom I. Was wenig Leitungsverluste bedeutet und keinen großen Leiterquerschnitt benötigt. Am anderen Ende wird das Signal wieder herunter transformiert und treibt dann ganz normal die Lautsprecher.

Dumm nur, dass diese doppelte Transformation einerseits Leistung frist und andererseits nicht klangneutral stattfindet.

Diese Technik wurde viel genutzt und verbaut, als vor etwa einem halben Jahrhundert erste Beschallungsanlagen in Kirchen, Museen, etc. Einzug hielten. Damals war der Klang von Beschallungsanlagen eh nicht sonderlich gut, so dass die doppelte Transformierung auch nicht mehr ins Gewicht fiel.

Heute finden wir nun leider immer noch in vielen Kirchen 100V-Technik vor, weil die alten „Klingeldrähte“ noch liegen. Und der Aufwand, eine komplette Kirche mit Lautsprechern an jeder Säule mit neuen Leitungen größeren Querschnitts zu verkabeln, ist einfach enorm hoch und teuer.

Deshalb haben mein Kollege und ich soeben wieder einmal eine uralte 100V-Anlage reaktiviert und nach den besten Möglichkeiten eines viele Jahrzehnte alten „Technik-Puzzles“ (man könnte auch sagen „historisch gewachsen“) eingestellt. In ein paar Wochen ist die erste große Bewährungsprobe der reaktivierten Anlage. Da hoffen wir mal, dass alles durchhält. Und dann wird das wohl eine Baustelle werden, auf der wir so nach und nach einiges modernisieren müssen…

Ein Gedanke zu „100V-Technik“

  1. Lieber Martin,

    als technisch unterbelichtete Zeitgenossin;) verstehe ich zwar nur Bahnhof – aber ich lese Deine News immer mit großer Freude, weil Du darin Deine Leidenschaft für Dein TUN so wunderbar rüberbringst.
    Diese Leidenschaft mag ich so sehr, auch in unserer Zusammenarbeit.
    Viele Grüße und GUTES GELINGEN bei diesem Projekt.
    Karin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert